"Hybride Streetwork ist aufsuchende Arbeit, die bisher getrennt wahrgenommene Systeme vermischt und damit neue Möglichkeiten schafft für die Wahrnehmung junger Menschen, für die Beziehungsaufnahme zu ihnen und für Interventionen."

Was meint Hybrid?

Hybrid ist – allgemein ausgedrückt – etwas Gebündeltes, Gekreuztes, Vermischtes. Der Soziologe Manfred Prisching weist darauf hin, dass Hybridität ein Wahrnehmungsphänomen ist. Sie wird wahrgenommen, wenn bestehende Selbstverständlichkeiten (Typisierungen) irritiert werden. Die „Irritation besteht darin, dass wahrgenommen wird, dass etwas „Nichtzusammengehöriges“ verbunden ist, dass die gewöhnliche Ordnung/Separierung/Zuordnung nicht eingehalten wird: Es wird eine unübliche Komposition von Elementen festgestellt, die als Spannung, Inkonsistenz, Widersprüchlichkeit wahrgenommen wird. Die Selbstverständlichkeit ist durchbrochen, man muss eine Entscheidung treffen, eine neue Typisierung vornehmen oder sich die Weltvorstellung „korrigieren“ (Prisching, M. 2017: Was kann Hybridität bedeuten? – Definitionsvorschlag. In: Betz, G. J./Hitzler, R./Niederbacher, A./Schäfer, L. (Hrsg.): Hybride Events. Zur Diskussion zeitgeistiger Veranstaltungen. Wiesbaden, 3-4.).

Dichotomien

Mit „getrennt wahrgenommenen Systemen“ sind Dichotomien gemeint, die bisher in der Streetwork häufig handlungsleitend waren und im digitalen Zeitalter irritiert werden.

Orte und Räume

Orte und Räume werden begrifflich unterschieden. Sozialräume werden konstruiert, also durch Subjekte hergestellt. Die Raumgrenzen werden nicht zwischen physischer Welt und virtueller Welt gezogen. Das Internet ist kein „zusätzlicher Sozialraum“ – verstanden als weiterer Raumcontainer – sondern es kann Sozialräume erweitern oder auch beschränken, je nach den subjektiv vollzogenen Grenzziehungen. 

Glossar Hybride Streetwork

Bestimmung der wichtigsten Fachbegriffe

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